Durchs Imprägnieren schützen Sie empfindliche Lederschuhe vor Nässe und Schmutz. Was Sie dabei beachten müssen, welches Imprägnierspray am besten geeignet ist und wie oft Lederschuhe imprägniert werden sollten – das und vieles mehr erfahren Sie hier.
Imprägnieren bezeichnet das Behandeln von Materialien, um sie widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit und Schmutz zu machen. Gerade Schuhe sind bei nassem Wetter anfällig und können mit speziellen Imprägniersprays bearbeitet werden. Durch das Imprägnieren wird ein Schutzfilm auf der Oberfläche des Schuhs aufgetragen, der vor Schmutz und Nässe schützt. Der wasserabweisende Film lässt Wasser abperlen und verhindert auch das Eindringen von Schmutz. Dementsprechend ist das Imprägnieren ein wichtiger Bestandteil der Lederschuhe-Pflege.
Ja, unbedingt. Egal ob Damenstiefel oder Herrensneaker: Gerade in der kalten, nassen Jahreszeit ist es sehr wichtig, Lederschuhe richtig zu imprägnieren, um Wasserflecken, Salzränder und das Eindringen von Schmutz zu vermeiden. Imprägniert werden sollten vor allem alle offenporigen, feinen Schuhleder, wie Veloursleder und Nubukleder, die von Natur aus besonders empfindlich gegen Nässe und Verschmutzung sind. Generell ist die Schuh-Imprägnierung für sämtliche Lederarten ratsam, wie z. B.:
Regen, Matsch, Schnee: Im Herbst und Winter sind Lederschuhe besonders häufig Nässe und Schmutz ausgesetzt. Eine schützende Imprägnierung ist jetzt besonders wichtig.
Schuhleder ist zwar wasserabweisend, aber im Vergleich zu anderen Materialien nicht zu hundert Prozent wasserdicht. Denn bei der Herstellung von hochwertigen Lederschuhen werden die Poren der Oberfläche bewusst nicht verschlossen, um die natürliche Atmungsaktivität des Leders zu erhalten. Eine richtig angewendete Imprägnierung bildet einen wasserabweisenden Film, erhält aber gleichzeitig die Atmungsaktivität des Leders, weil die Poren dabei nicht verschlossen werden.
Wasserabweisend: Imprägniermittel bilden eine Schutzschicht auf dem Leder, die es vor Feuchtigkeit und Wasser schützt. Das verhindert, dass das Leder durch Regen, Schnee oder Pfützen beschädigt wird oder Wasser absorbiert.
Schmutzabweisend: Die Imprägnierung kann dazu beitragen, dass Schmutz und andere Substanzen weniger leicht in das Leder eindringen. Dadurch lassen sich Flecken oft leichter entfernen und vermeiden.
Länger haltbar: Eine regelmäßige Imprägnierung führt dazu, dass das Leder länger schön aussieht und haltbarer bleibt.
Schimmel vorbeugen: Durchnässte Schuhe laufen Gefahr, Schimmel zu bilden. Durch den wasserabweisenden Film der Imprägnierung wird das verhindert.
Atmungsaktivität: Gute Imprägniermittel erhalten die Atmungsaktivität des Leders, sodass es weiterhin atmen kann und sich angenehm anfühlt, während es gleichzeitig geschützt ist.
Aber Achtung: Imprägniermittel können je nach Art und Zusammensetzung unterschiedlich wirken und Aussehen und Haptik des Leders leicht verändern. Zum Beispiel können sie einen Glanz erzeugen oder die Farbe leicht dunkler machen. Es ist deshalb ratsam, das Imprägniermittel zunächst an einer kleinen, unauffälligen Stelle (z.B. auf der Innenseite der Ferse) des Schuhs zu testen, um sicherzustellen, dass es keine unerwünschten Effekte auf das Leder hat.
Achten Sie für saubere und perfekt geschützte Lederschuhe beim Imprägnieren unbedingt auf die richtige Reihenfolge der Schritte. Diese unterscheiden sich beim Imprägnieren von Glattleder- und Velourslederschuhen – im Folgenden finden Sie für beide Lederarten je eine Anleitung.
1. Schmutz entfernen: Entfernen Sie Schmutzreste mit einer Schmutzbürste oder einem feuchten Tuch.
2. Schuhcreme auftragen: Tragen Sie Schuhcreme (transparent oder in der Farbe des Leders) in gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen auf. Gehen Sie dabei gründlich vor und lassen Sie keine Farbreste stehen.
3. Einarbeiten: Gehen Sie im Anschluss noch mit einem Baumwolltuch oder einer Rosshaarbürste (sehr weiche Bürste) über das Material. Lassen Sie die Schuhe ein paar Minuten trocknen.
4. Imprägnieren: Jetzt imprägnieren Sie den Schuh mit einem für die Materialart Ihrer Schuhe geeigneten Imprägniermittel. Aufgrund von Aerosolen sollten Sie das nur im Freien erledigen oder ein Pumpspray ohne Treibgase verwenden.
5. Trocknen lassen: Lassen Sie den Schuh nach Herstellerempfehlung trocknen – am besten mit Zeitungspapier im Schuh für bis zu 24 Stunden, mindestens aber über Nacht.
1. Schmutz entfernen: Entfernen Sie Schmutzreste mit einer Krepp- oder Rosshaarbürste.
2. Leder aufrauen: Durch Aufrauen des Leders mit einer Velours-Rauleder-Bürste wird das Material nicht nur von tiefsitzendem Schmutz befreit, sondern auch seine typische samtige Textur wiederhergestellt. Wichtig: Velours wird nicht wie Glattleder eingecremt!
3. Imprägniermittel testen: Tragen Sie das Mittel an einer kleinen, nicht gut sichtbaren Stelle (z.B. auf der Innenseite der Ferse) am Schuh auf und beobachten Sie, ob und wie das Imprägniermittel Optik und Haptik des Leders verändert. Fahren Sie nur fort, wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
4. Imprägnieren: Tragen Sie nun das Imprägniermittel in einer dünnen Schicht auf den gesamten Schuh auf wie bei Glattleder (siehe oben).
5. Trocknen lassen: Lassen Sie den Schuh nach Herstellerempfehlung trocknen – am besten mit Zeitungspapier im Schuh für bis zu 24 Stunden, mindestens aber über Nacht.
Wie oft Sie Ihre Schuhe imprägnieren sollten, ist abhängig von Tragehäufigkeit und Jahreszeit. Bei nassem Herbstwetter und im Winter empfiehlt sich eine Imprägnierung sogar 2–3-mal pro Woche.
Hintergrund: Durch häufiges Tragen und Bewegen von Schuhen wird die Imprägnierschicht abgetragen – vor allem an Stellen, die stark beansprucht werden (wie die typische Knickfalte, die beim Gehen entsteht). Deshalb sollten Sie unbedingt häufiger imprägnieren, wenn die Schuhe oft getragen werden. Gleiches gilt, wenn sie durchnässt worden sind (z. B. bei Regen oder Schnee) – dann ordnungsgemäß trocknen lassen und erneut imprägnieren.
Imprägniermittel gibt es in Form von Spray oder Schaum. Beim Kauf sollten Sie zunächst darauf achten, dass das Mittel für das Material Ihrer Schuhe geeignet ist. Das steht in der Regel auf der Verpackung. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, ein Pumpspray ohne Treibgase zu wählen, dass sie unbedenklich auch in geschlossenen Räumen verwenden können (da hier keine gesundheitsgefährdenden Dämpfe ausgestoßen werden, die Sie einatmen können). Es gibt außerdem umweltfreundliche Produkte, wie z. B. die Organic Linie von Collonil. Bei Effektledern sollten Sie zusätzlich darauf achten, nur lösungsmittelfreie bzw. wasserlösliche Imprägniermittel zu verwenden.
Bei der Wahl des Imprägniermittels spielen u. a. Umweltfreundlichkeit und gesundheitliche Aspekte eine Rolle.
Ja, wenn Sie Wert auf Lebensdauer und Erscheinungsbild Ihrer Schuhe legen, sollten Sie ein Imprägnierspray oder einen Imprägnierschaum verwenden.
Ja, die meisten Imprägniermittel sind für beide Lederarten geeignet.
Auf keinen Fall! Haarspray schließt die Poren und lässt Leder porös werden. Verwenden Sie auch keine Fette oder Öle, da diese die Poren ebenfalls verschließen. Auch von Hausmitteln und sonstigen Alternativen raten wir ab. Ein professionelles Imprägniermittel ist genau auf die besonderen Bedürfnisse von Leder abgestimmt und deswegen die beste Wahl.
Man sollte alle Lederschuhe imprägnieren. Nur bei Effektledern ist darauf zu achten, nur lösungsmittelfreie bzw. wasserlösliche Imprägnierung zu verwenden. Bei Schuhen aus Veloursleder testen Sie am besten vorher an einer kleinen, nicht gut sichtbaren Stelle, ob und wie das Imprägniermittel die Beschaffenheit des Leders verändert.
Nicht unbedingt. Bei Think! werden jedoch alle Schuhe aus vegetabilem Leder oder z. B. Velours- und Velvetleder imprägniert ausgeliefert. In den ersten Wochen sollte man die Schuhe aber auf jeden Fall nachimprägnieren – vor allem in der kalten Jahreszeit.
Ja unbedingt. Die ausführliche Anleitung finden Sie im Abschnitt Schuhe aus Glattleder imprägnieren.
Nein. Wichtig ist nur, sie danach mit einem Material auszustopfen, das die Feuchtigkeit aufsaugt (z. B. Zeitungspapier) und sie in Ruhe trocknen zu lassen. Stellen Sie die Schuhe dazu nicht auf einen Heizkörper (denn dadurch könnte das Leder spröde werden oder sich verformen), sondern an einen trockenen Ort bei Zimmertemperatur.
Vor dem ersten Tragen sollten Sie neue Lederschuhe imprägnieren (die ausführliche Anleitung finden Sie in diesem Abschnitt), um sie vor Nässe und Schmutz zu schützen. Glattlederschuhe können Sie vorher zur Schuhpflege mit einer Creme behandeln.
Bei Veloursleder wird gar keine Schuhcreme verwendet. Bei Glattleder kommt das Eincremen zuerst, im Anschluss die wasserabweisende Imprägnierschicht.
Wir empfehlen keine Alternativen wie Haarspray oder Hausmittel zum Behandeln von Lederschuhen, sondern nur handelsübliche Imprägnierung als Spray oder Schaum. Diese sind perfekt auf die spezifischen Bedürfnisse des Materials abgestimmt und bringen das beste Ergebnis für langlebige und schöne Lederschuhe.
Das ist nicht nötig – im Gegenteil, viel hilft beim bei der Schuh-Imprägnierung nicht viel. Um die natürliche Atmungsaktivität zu erhalten, imprägnieren Sie lieber öfter und dafür in einer dünnen Schicht.